- Einsam sitz‘ ich hier und traurig
In dem stillen Kämmerlein,
Es erreicht die kalen Wände
Kaum der düstren Lampe Schein;
Alles ruht‘, nur von mir Einen
Hat der Schlaf sich abgewandt;
Denn mir Herz ist in der Fremde
In dem freien Schwizerland. - Dort, wo himmelhohe Berge,
Die der ew‘ge Schnee bedeckt,
Rings ein tiefes Thal umschließen,
Liegt ein Dörflein wohl versteckt.
Ach! es zählt nur wenig Hütten,
Eine ist mir wolbekannt,
Könnt‘ in ihr ich ewig wohnen
In dem freien Schwizerland! - Zwar mit Stroh ist sie gedecket,
Hölzern sind die Wände nur,
Durch die blinden Fensterscheiben
sieht man kaum die Wiesenflur.
Doch in Inn’ren birgt die Hütte
Mehr als Gold und Diamant;
Thrinli ist es, die ich liebte
In dem freien Schwizerland. - Ach, wohl liegt sie jetzt im Arme
Süßen Schlummers, froh gewiegt,
Manches Traumbild ihr wohl lächelnd
An dem Geist vorüberfliegt.
Träumt sie auch von jenem Abend
Der uns nur zu schnell entschwand,
Wo wir traulich scherzend fosten
In dem freien Schwizerland? - Ach veronnen sind die Stunden,
Nimmer kehren sie zurück,
Könnt‘ ich einmal nur noch schauen
Ihres Auges sanften Blick.
Einmal sie zum Tanze führen
An der zarten kleinen Hand,
Könnt‘ ich Thrinli wieder sehen
In dem freien Schwizerland.
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